Die Halbinsel Musandam ist vom restlichen Staatsgebiet des Sultanats durch die Vereinigten Arabischen Emirate getrennt. An der Strasse von Hormuz gelegen, fallen hier die Felswände des Hadjar-Gebirges steil ins Meer. Seiner wild zerklüfteten Fjordlandschaft verdankt dieser Landesteil auch die Bezeichnung «Norwegen des Mittleren Osten».
Auch wenn der Name «Musandam» heute allgemein auf die gesamte Region angewandt wird, steht er genaugenommen nur dem im äussersten Nordosten der Halbinsel gelegenen kleinen Eiland Jazirat Musandam in der Strasse von Hormuz zu.
Die nordöstlichste Spitze der Arabischen Halbinsel besteht aus einem gewaltigen Kalksteingebirge, das sich bis zu einer Höhe von 2’087 Metern auftürmt. Steil ragen seine Flanken aus dem leuchtend türkisblauen Wasser empor, jäh fallen sie wieder zu den tiefen Tälern der Wadis und Meeresarme hinab, die ein bizarr verästeltes Gewirr von Fjorden bilden. Deren Felswände erschwerten den Menschen den Zugang und das Leben in dieser Region über Jahrhunderte hinweg. Der längste der Fjorde ist der Khor Shamm.
Diese Situation änderte sich erst, als unter Sultan Qaboos die ersten Strassen und ein Flughafen gebaut wurden. Wie auch die Grundversorgung der Bevölkerung, auch in den entlegensten Orten der Halbinsel, durch die Sicherstellung von Trinkwasserschiffen, Meerwasserentsalzungsanlagen, lokale Kraftwerke, Schulen und Hospitäler sichergestellt wurde.
Derzeit leben ca 40’000 Menschen in dieser Felsenburg. Die meisten davon in der Regionalhauptstadt Khasab, dem grössten und fruchtbarsten Ort der Halbinsel.
Viele von ihnen sind Halbnomaden; im Sommer leben sie an der Küste, im Winter in den Bergen. Während ihrer Abwesenheit verstauen Sie ihre Vorräte in den sogenannten «bait al-qafl».